Die Olympischen Spiele in Tokio sind gerade beendet und deutsche Segler waren so erfolgreich wie seit Jahren nicht mehr. Insbesondere in der Bootsklasse 49er überraschten unsere Segler mit einer Silber- und Bronzemedaille. Da Segler aber nicht gleich olympisch segeln, bedarf es vorher vieler nationaler und internationaler Ranglistenregatten und Meisterschaften, die auf dem Weg zu Olympia zu bewältigen sind.
Die vom Saarower Segler-Verein am Werl (SSVaW) ausgetragene Regatta Werlcup ist in ihrer 23. Auflage eine solche vorbereitende Ranglistenregatta. In drei vorolympischen Bootsklassen, dem Laser 4.7, dem Laser Radial und dem 29er (der Jugendversion des olympischen 49er), gingen insgesamt 42 Boote an den Start. Für die 29er war es nicht nur eine Ranglistenregatta, sondern gleichzeitig die Landesjugendmeisterschaft (LJM) des Landes Brandenburg. Auf diese LJM sind die Veranstalter vom SSVaW besonders stolz, da es die erste vom Land Brandenburg vergebene Landesjugendmeisterschaft in dieser noch jungen Bootsklasse war.
Die 29er starteten mit 13 Booten. Es handelt sich um ein sogenannte Skiff-Bootsklasse, die der 2er-Crew sportlich alles abverlangt. Die traditionelle Bootsklasse der Laser (nicht weniger sportlich) hingegen wird nur von einer Person gesegelt. Hier bildeten die Gruppe der Laser 4.7 (heute ILCA 4) mit 18 Booten das Hauptfeld, die Laser Radial (heute ILCA 6) gingen mit 11 Booten an den Start.
Am Samstag, den 14.8.21, konnte der erste Start der 29er Segler erst um 12:10 Uhr erfolgen, da sich der Wind erst dann stabil auf dem See einfand. Die weiteren Klassen der Lasersegler folgten sodann in kurzen Abständen. Dann jedoch konnte bei schönen drei Windstärken und sonnigen Temperaturen von 27 °C in allen Klassen drei lange Wettfahrten durchgeführt werden.
Am Sonntag, den 15.8.21, sah es zunächst nicht danach aus, als ob überhaupt gesegelt werden könnte, da sich der Wind nicht zeigte. Durch die Geduld des Wettfahrtleiters Knut Hohenstein konnte jedoch ein Kurs aufgebaut werden, der statt um 10:00 Uhr um 11:45 Uhr gestartet werden konnte. Zur Überraschung aller blieb der eher schwache Wind jedoch so stabil, dass es sogar noch möglich war eine fünfte Wettfahrt um 12:30 Uhr in allen drei Bootsklassen zu starten.
Im Gesamtergebnis gewann das 29er Team Maxime Brevart mit Titus Schildhauer, beide vom Segelverein Potsdamer Adler den Werl Cup. Sie konnten aber aufgrund ihres Alters nicht Landesjugendmeister werden. Landesjugendmeister der 29er des Landes Brandenburg wurden der Vorschoter Jakob Schubach von den Lindower Regatta Seglern mit dem Steuermann Jannik Rausch vom Segelclub Eckernförde. Bei den Laserseglern Radial gewann Hannes Braune vom Segelclub Märkischer Adler und bei den Seglern der Laser 4.7 Klasse Victor Hensel von den Freien Vereinigung der Tourensegler Grünau 1898.
Von dem heimischen Revier Fürstenwalde belegte Richard Zissler vom Segelverein Ciconia Storkow den 8. Platz und Richard Töpfer von der Seglergemeinschaft Scharmützelsee den 10 Platz. Ole Hintze und Pascal Wendisch vom austragenden Segelverein SSVaW belegten nach ihrem Umstieg, in diese für sie neue Bootsklasse, die Plätze 16 und 17. Es war für beide die erste Gelegenheit an Regatten teilzunehmen.